Einmal mehr entdecke ich eine lässige Wanderung in der GE-App. Die erstmögliche Bahnverbindung an diesem Tag bringt mich nach Stans, wo ich zusammen mit anderen Wanderfreaks vom Organisator der Tour abgeholt werde. Nach einem Kaffeehalt in Beckenried fahren wir mit den Autos zum Parkplatz Schwändi bei Unterspis.
Sogleich geht es über saftig grüne Wiesen aufwärts. Die ersten farbenfrohen Alpenblumen erfreuen mich. Rechterhand der Gratweg zum Buochserhorn, über welchen ich letztes Jahr abstieg. Heute lassen wir diesen Gipfel nicht links sondern rechts liegen und zweigen ab in den weiss-blau-weiss markierten Weg über die Rätzelen, der zur wunderschön gelegenen Musenalp führt. Dieser Abschnitt ist auch unter Bleikigrat bekannt. Ich freue mich sehr auf diesen felsigen Teil, weil ich genau diesen Teil bei meiner letztjährigen Tour verpasst hatte. Der Gratweg weist ein paar Stellen auf, wo leicht geklettert werden muss, ansonsten ist er recht einfach. Eine Leiter hilft über eine grössere Felsstufe. Leider ist die Rätzelen ein eher kurzes Wegstück. Ich wäre gerne noch etwas weiter gekraxelt.
Auf der Musenalp geniessen wir den vom Organisator schon mehrfach angekündigten, hochgelobten, besten Bratkäse der Schweiz. Tatsächlich ist die Brot-Käse-Schnitte sehr lecker und im Nu vom Teller verschwunden. Sie wird mit eigenem Käse von der Alp hergestellt. Dazu ein saurer, alkoholfreier Most – einfach ein perfektes Wandermenü 😉
Eine weitere Besonderheit soll heute folgen. Oli hat geplant, zur Kaffeepause beim Brisenhaus zu sein. Dieses wollen wir jedoch über den schmalen Scheidegggrat erreichen. Dieser äusserst spannende, unmarkierte Weg hat es in sich. „Das Scheidegggrätli ist etwas schmal und nicht ganz ohne, aber es hat immer wieder Bäume“, so der Wortlaut im Tourenbeschrieb von Oli. Genau so ist es, und einzelne Bäume sind tatsächlich gute Haltegriffe. „Geiler Scheiss“ sage ich gerne zu solchen Passagen.
Der Filterkaffee im Brisenhaus war ok, doch der erste Wegabschnitt nach der SAC-Hütte ein Quatsch. Wer kommt auf die Idee, einen Naturweg mit losem Geröllgestein zu bedecken? Wahrscheinlich war der Grundgedanke, dass bei Schlechtwetter der erdige Weg weniger rutschig ist, doch die losen Steine bezwecken genau dies. Zumindest beim Hintergehen bieten sie keinen Halt. Nach wenigen Schritten haben wir genug von der Rutschpartie und gehen über die Weide daneben.
Nicht markierte Wege finde ich spannend, und so führt uns nochmals ein solcher ab der Wegkreuzung Bärenfalle durch den Rieteriwald zurück zum Auto. Genau wegen solch unmarkierten Pfaden, die oft nur Einheimische kennen, nehme ich gerne an Gruppenaktivitäten über „Gemeinsam Erleben“ teil.
Erneut geht ein erlebnisreicher Tag mit einer angenehmen Gruppe zu Ende. Danke an alle.