Die Besteigung des Alviers stand schon länger auf meiner Wunschliste. Dieses Wochenende war es an der Zeit, ich fahre nach Bad Ragaz. Hier wandere ich in die Taminaschlucht und bin beeindruckt von den imposanten, eng stehenden Felswänden, die immer wieder spannende Lichteffekte erzeugen. Sozusagen mein Warmlaufen am ersten Tag. Ich übernachte in Maienfeld.
Tags darauf fahre ich mit grosser Vorfreude nach Heiligkreuz/Ragnatsch, zur Talstation der Palfriesbahn. Da pro Fahrt nur acht Personen in der Gondel Platz haben, empfiehlt es sich, vorab zu reservieren. Ich darf etwas früher als gebucht fahren, da andere Gäste nicht da sind. Während ich warte, bedient sich ein Bahnangestellter eines Alpjoghurts aus dem Kundenkühlschrank. Genüsslich schiebt er Löffel für Löffel in seinen Mund.
Ankunft Bergstation: Ich mache mich wanderfertig und ziehe los. Der Weg führt erst über saftig grüne Alpweiden und steigt dann kontinuierlich und stellenweise recht steil an. Die Aussicht wird mit allen paar Höhenmetern eindrücklicher. Und dann, das von mir heiss erwartete Chemmi. An dieser Stelle gilt es, über eine Leiter weiterzukommen. Ich finde, sie ist einfach zu begehen – aber sicher nichts für Menschen mit Höhenangst. Oben angekommen, eröffnet sich erstmals der Blick ins Rheintal. Den kanalisierten Fluss finde ich nach wie vor „unschön“. Ich lasse meinen neugierigen Blick deshalb in die Ferne schweifen, in Gedanken versunken, welche Gipfel da drüben ich auch noch erwandern möchte.
Noch ein Anstieg, und ich stehe auf dem Gipfel des Alviers. Unterwegs sehe ich zum ersten Mal ein wild wachsendes Edelweiss – juhee!
Picknick mit 360 Grad Panorama – was will man mehr?! Ich entscheide mich, über die Schaneralp abzusteigen, was sich doch als recht weite Schlaufe herausstellt. Bei Stofel überlege ich, welchen Weg ich zurück zur Bergbahn nehmen soll und folge dem Rat des „Älplers“. Der direktere Wormsweg entpuppt sich als äusserst spannend, ist er doch nochmals ziemlich „kraxelig“, verfügt über Seilsicherungen und beinhaltet nochmals eine zwar kurze Leiter.
Irgendwann schaue ich auf die Uhr und hoppla – jetzt aber zügig weiter, denn um halb Fünf habe ich die Bahn zurück ins Tal gebucht. Ich komme nochmals ziemlich ins Schnaufen, doch ich schaffe die restliche Wegstrecke rechtzeitig. Irgendwie hatte ich mich im Strecken-/Zeitverhältnis verheddert. Glücklich, aber nun doch müde fahre ich nach Hause und geniesse den Tag nochmals in Gedanken. Toll war’s!
Hinweis: Die Alvier-Hütte gibt es übrigens schon seit 1876. Wer mehr wissen möchte klicke auf nachfolgenden Link: https://www.alvierhuette.ch/